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FORSTMASCHINEN-PROFI, Ausgabe August 2023, Seite 12 | Verbandsnachrichten | https://www.forstfachverlag.de/forstmaschinen-profi

DFUV: Beitragserhöhungen überwiegend beschlossen

(pb). Der DFUV hatte im Rahmen seiner Gesamtvorstandssitzung 2022 beschlossen, die Mittelabführungen aus den Landesverbänden deutlich zu erhöhen, damit die Interessenvertretung der forstlichen Dienstleistungsunternehmen, nach guten Erfolgen in den letzten Jahren, verstetigt und weiter ausgebaut werden kann. FORSTMASCHINEN-PROFI fragte nach dem aktuellen Stand.

Hintergrund der geplanten Beitragserhöhung ist die Erkenntnis, dass zunehmend Entscheidungen auf Bundesebene und auf Ebene der EU die Forstwirtschaft vor Ort beeinflussen und dabei immer wieder die Bewirtschaftung eingeschränkt oder erschwert wird.

Gleichzeitig musste man beim DFUV erkennen, dass die Interessen der forstlichen Dienstleister – bei aller guten Kooperation mit anderen Verbänden und Institutionen der Branche – am Ende nur dann zielgerichtet vertreten werden, wenn dies die Forstunternehmer selbst tun. Dies erfordert aber viel Zeit, damit die häufig parallel laufenden Prozesse auch aktiv begleitet werden können. In den vergangenen Monaten wurde beispielsweise parallel über die Bundeswaldstrategie, das Bundeswaldgesetz, die Biomassestrategie, das Programm Natürlicher Klimaschutz oder das Gebäudeenergiegesetz diskutiert. Auch auf Ebene der EU laufen entscheidende Prozesse. Hinzu kommen Arbeitsgruppen auf verschiedenen Ebenen, die sich mit Themen beschäftigen, die häufig ganz originär die Interessen der forstlichen Dienstleister und auch der weiteren mit dem DFUV verbundenen Unternehmen betreffen. Damit wird schnell klar, dass dem DFUV für eine dauerhaft erfolgreiche Arbeit bisher schlicht die personellen Kapazitäten fehlen und es gleichzeitig Sinn ergibt, diese auf Bundesebene beim DFUV zu bündeln. Nicht zuletzt soll damit auch die weiterhin wichtige Arbeit der Landesverbände unterstützt werden. Denn Forstwirtschaft in Deutschland ist trotz zunehmender Restriktionen von Bund und EU weiterhin auch föderal strukturiert. Der DFUV wäre damit ein zentraler Ansprechpartner für die Landesverbände, mit denen gemeinsam Themen identifiziert werden, die letztlich nahezu alle forstlichen Dienstleister und ihre Branche betreffen. Beispiele aus der Vergangenheit sind Zulassungsfragen bei den Rückezügen oder Fragestellungen, die zur rechtssicheren Umsetzung der MFK-Methode (motormanuelle Fällung mit Kranunterstützung) geführt haben.

Das Votum der Landesverbände, höhere Beiträge an den DFUV abzuführen, war eine konsequente, aber auch ambitionierte Entscheidung. Denn viele Landesverbände erhoben bisher selbst so geringe Mitgliedsbeiträge, die zusätzliche Mittelabführungen an den DFUV nicht erlaubt hätten. Es wurden also auch dort teilweise erhebliche Beitragserhöhungen notwendig, die erfahrungsgemäß zunächst zu Austritten führen können. Der DFUV-Geschäftsführer Dr. Maurice Strunk hat in den vergangenen Wochen und Monaten deshalb gezielt die Versammlungen der DFUV-Landesverbände besucht und das Erfordernis einer soliden Interessenvertretung deutlich gemacht. Dabei zeigte sich durchweg, dass es den forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen nicht an der Erkenntnis fehlt, wie wichtig eine starke Interessenvertretung ist.

„Auch wenn die Entscheidungen mit teilweise erheblichen Beitragserhöhungen verbunden waren, reden wir dabei in der Regel nicht über Beträge, mit denen Forstunternehmer nicht täglich umgehen“, so Strunk. Der Berufszweig der forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen sei geprägt durch solide aufgestellte und erfolgreich am Markt platzierte Familienbetriebe. Doch diese haben in der Regel nicht die Zeit, politische Beteiligungsprozesse selbst zu begleiten. Es mache deshalb auch Mut, mit welcher Geschlossenheit die Entscheidungen in den Ländern getroffen wurden und dass sich daraus resultierende Austritte
auf einzelne schmerzhafte, aber eben doch vergleichsweise wenige Einzelfälle beschränken. So haben die Landesverbände in Hessen, Brandenburg und Niedersachsen die neuen Beitragsabführungen an den DFUV in ihren Haushalt eingestellt. Gleichzeitig beschlossene Beitragserhöhungen sollen dafür sorgen, dass sie mit ihren Landeshaushalten weiterhin handlungsfähig bleiben. Auch der Verband in Sachsen-Anhalt steht konsequent zur stärkeren Unterstützung des DFUV, und auch im Bundesland NRW wurden entsprechende Beschlüsse einstimmig gefasst. Auch der Verband in Mecklenburg-Vorpommern folgt den beschlossenen höhen Abführungen an den Bundesverband und hat für das Beitragsjahr 2024 höhere Beiträge im Land beschlossen. Das Gleiche wurde in Bayern und in Rheinland-Pfalz beschieden. In einzelnen Bundesländern stehen Versammlungen noch aus – bisher haben aber alle Verbände, die in ihren Versammlungen Mitgliedervoten abhalten, das Konzept des DFUV meist einstimmig unterstützt. Für Maurice Strunk sind diese eindeutigen Voten hohe Motivation: „In unserer Branche herrscht weiterhin so viel Potential. Wir sind ein starker Berufsstand, der mehr Gehör in Politik und Gesellschaft verdient. Und bei allen Differenzen, die immer wieder zwischen einzelnen forstwirtschaftlichen Dienstleistern als Wettbewerber auftreten, sind diese kein Argument gegen die Unterstützung einer gemeinsamen Interessenvertretung, die sich primär den Rahmenbedingungen und gemeinsamen fachlichen Fragestellungen widmet.“

Der DFUV sei ein starkes Netzwerk aus Forstunternehmen, Forstmaschinen- und Forsttechnikanbietern und weiterer der Branche verbundener Unternehmen. Sein Potential schöpfe man aber noch nicht voll aus. Die Verbundenheit und Interessenvertretung innerhalb der Landesverbände stärker mit den Vorteilen des Netzwerkes auf Bundesebene zu verbinden, solle hierzu einen Beitrag leisten.

Direktmitgliedschaft im DFUV

„Die Mitglieder unserer Landesverbände werden deshalb nun auch direkt Mitglied im DFUV sein und mit dieser Mitgliedschaft ergänzend zu der in ihrem Landesverband nach außen auftreten können. Für diejenigen Unternehmen, die aufgrund ihrer nicht auf einzelne Bundesländer ausgerichteten Tätigkeitsschwerpunkte oder anderer Gründe keine Präferenz für den Beitritt in einen der DFUV-Landesverbände haben, bietet der DFUV nun aber auch die Möglichkeit einer Direktmitgliedschaft im Bundesverband“, berichtet Strunk. Eine beschlossene Satzungsänderung, die bereits zur Eintragung beim Registergericht vorgelegt wurde, mache auch dies nun möglich. Erste Anträge seien bereits eingegangen. Damit stelle sich der Berufsstand der forstlichen Dienstleistungsunternehmen noch besser auf, meint Maurice Strunk und bekräftigt: „Wir bekennen uns zu einer nachhaltigen und aktiven Waldbewirtschaftung. Die forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen sind hierfür eine der entscheidenden Berufszweige. Es gibt viele Verbände innerhalb des Clusters, aber der DFUV ist der einzige Berufsverband auf Bundesebene, der die Interessen dieses Berufszweigs gezielt und konsequent vertritt.“

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DFUV-Presseartikel-Verbandsnachrichten-Forstmaschinenprofi-Forstfachverlag-Ausgabe-2023-08-Seite-12