Am Donnerstag, den 21.03.2024, haben die Vorstände des DFUV (vertreten durch die Vorstandsmitglieder Vera Butterweck-Kruse und Norbert Harrer) und der Vorsitzende des Österreichischen Forstunternehmerverbandes ÖFUV, Peter Konrad, im Rahmen des Forstliche Unternehmertages 2024 in Freising die folgende “Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung in Deutschland und Österreich” unterzeichnet.

Die wortgleiche Erklärung wurde kürzlich schon u. a. vom DFWR, dem Deutschen Forstwirtschaftsrat, in Salzburg als „Salzburger Erklärung“ unterzeichnet.
Wir – der DFUV – schließen uns hiermit dieser Erklärung an, denn es ist höchste Zeit für einen Kurswechsel!

Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung
in Deutschland und Österreich

unterzeichnet von den Vertretern der Deutschen und Österreichischen Forstunternehmerverbände.

Unsere Wälder, Äcker, Wiesen, Weiden, Almen, Flüsse, Berge und Seen, unsere einzigartige Kulturlandschaft sind die Lebensgrundlage der Menschen in unseren Regionen. Unsere gemeinsame Heimat wird von den Bäuerinnen und Bauern, Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern mit viel Arbeit, Fleiß und Kraft gestaltet und erhalten. Der im internationalen Vergleich herausragende Zustand der Wälder ist dieser jahrhundertelangen verantwortungsvollen und nachhaltigen Arbeit unserer Waldbesitzer und Bauern zu verdanken. Unsere Wälder sichern alleine in Deutschland und Österreich entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz insgesamt mehr als 2,9 Millionen Arbeitsplätze bei einer Wertschöpfung von mehr als 216 Milliarden Euro jährlich.

Auch in Zukunft brauchen wir gesunde, vitale und zukunftsfähige Wälder, um deren Leistungen durch unsere traditionelle, aktive und nachhaltige Bewirtschaftung für unseren gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum, aber vor allem auch für künftige Generationen sicherzustellen. Dies gilt für unseren heimischen Rohstoff Holz genauso wie für Energie, sauberes Wasser, Sicherheit vor Hochwasser, Lawinen, Muren und die Erholung.

Damit Deutschland und Österreich weiterhin lebenswerte und wertvolle Region bleiben, müssen Entscheidungen dort getroffen werden, wo die Verantwortung dafür liegt – und das ist in den Regionen selbst. Dieses grundlegende Prinzip der Union ist unter dem Begriff Subsidiarität zusammengefasst und muss wieder verstärkt den unionsrechtlichen Rahmenbedingungen zugrunde gelegt werden. Denn Gruppen ohne direkte Verantwortung für die Menschen in unseren Regionen und ohne Bezug zu unserer
Waldbewirtschaftung können und dürfen nicht darüber bestimmen, wie wir zu leben haben. In Brüssel müssen durch Verordnungen und Richtlinien jene gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Freiheit und Selbstbestimmung fördern und sich an vorbildhaften Regionen wie Deutschland und Österreich orientieren.

Wir können unsere Wälder für unsere Kinder und Enkel nur erhalten, wenn sie auch künftig aktiv bewirtschaftet und gepflegt werden. Genau das konterkariert aber die derzeitige EU-Politik durch völlig falsche Vorgaben und Weichenstellungen. Denn sie ist einseitig darauf ausgerichtet, Forstwirtschaft und Holznutzung zu behindern und die Wälder sich selbst zu überlassen. Sie setzt auf Ideologie statt auf Fakten und auf Bevormundung statt auf Vertrauen.

Diese Politik ist zum Scheitern verurteilt. Denn sie ist ein Bärendienst für den Klimaschutz und für den Erhalt unserer lebenswerten Heimat. Und sie ist letztlich in ihrer Einseitigkeit gegen die wirtschaftlichen Lebensgrundlagen und Wohlstandssicherung der Menschen gerichtet.

  • Sie gefährdet Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfungsketten und die Versorgung mit dem klimafreundlichsten aller Rohstoffe – unserem heimischen Holz.
  • Sie will die Entwaldung in der Welt bekämpfen (EUDR) und setzt dafür die Zukunft unserer eigenen heimischen Wälder aufs Spiel – indem sie ein „Bürokratiemonster“ schafft, das den dringend notwendigen Aufbau und die Pflege klimafester Wälder ausbremsen wird.
  • Sie gefährdet damit unsere Heimat, unsere Lebensgrundlagen, unsere Lebensräume und letztlich sogar die Biodiversität, der sie sich so einseitig verschrieben hat.

Wir fordern eine europäische Politik, die unseren Waldbesitzern bei der aktiven und nachhaltigen Bewirtschaftung und Pflege ihrer Wälder unter die Arme greift. Eine Politik, die an den Erfordernissen der Wälder und an den Nöten der Menschen, die sie pflegen, ausgerichtet ist. Anstatt sie durch immer neue überzogene Vorgaben zu gängeln und damit im Glauben an die europäische Idee zu erschüttern, muss Brüssel ihnen endlich Vertrauen entgegenbringen. Eine Politik, die sich am Grundsatz der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit orientiert. Nur mit den Waldbesitzern und nicht gegen sie sichern wir klimastabile, zukunftsfähige Wälder im Interesse der gesamten Gesellschaft.

Es ist Zeit für einen Kurswechsel:

  • Dafür müssen die Waldbesitzer und Unternehmen mit am Tisch sitzen. Wir fordern daher eine umfassende Einbindung im Rahmen eines strukturierten Dialogs für die aktive, nachhaltige Waldbewirtschaftung und ein klares Bekenntnis der Europäischen Kommission, dass Entscheidungsprozesse dahingehend optimiert werden müssen.
  • Um kurzfristig auch weitere Belastungen abzuwenden, muss umgehend eine Revision der Entwaldungsverordnung vorgelegt werden. Unklarheiten und Rechtsunsicherheiten müssen rasch ausgeräumt werden, damit diese Verordnung nicht zu einem Belastungspaket für die Forstwirtschaft und Unternehmen wird. Die Eindämmung der globalen Entwaldung und Waldschädigung kann nicht mit bürokratischer Schikane gegen die vielen Waldeigentümer in unseren Regionen erreicht werden.

Der Frühling ist eine gute Zeit für Vorsätze. Und Gelegenheiten, solche zu fassen und umzusetzen, wird es viele geben – denn ab März beginnen wieder die Mitgliederversammlungen in unseren Landesverbänden. Wir laden interessierte Forstunternehmer, die bislang noch keine Mitglieder sind, herzlich ein, als Gäste teilzunehmen und sich einen Einblick in unsere Arbeit zu verschaffen.

DFUV – Sprich uns gerne an!

Jetzt Mitglied werden!

Unser Bundeswaldgesetz (BWaldG) ist bewährt, setzt auf Regionalität, Vertrauen und Fachkompetenz vor Ort. Die Veränderungsideen der Bundesregierung arbeiten hingegen mit Ideologie, Misstrauen und Strafandrohung. Deshalb fordern wir die Politik auf, die Novellierung des Bundeswaldgesetzes zu stoppen! Die Regierung hat Wichtigeres zu tun!

DFUV – Gutes darf bleiben!

Jetzt Mitglied werden!

Liebe Mitglieder,
liebe Vertreter von Verbänden, liebe Presse, liebe Bürgerinnen und Bürger,

der DFUV als Verband der forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen erklärt seine Solidarität mit den friedlichen Protesten der Landwirte, der landwirtschaftlichen Lohnunternehmer, der Waldbesitzer, der Jäger, des Transportgewerbes, der Küstenfischer und weiterer Akteure im ländlichen Raum.

Viele unserer Mitgliedsbetriebe werden sich mit Traktoren, Lkw und weiteren Fahrzeugen an den ab Montag (08. Januar 2024) organisierten Demonstrationen beteiligen. Mittelkürzungen, Steuer- und Abgabenerhöhungen, wie beim Agrardiesel und der Maut oder immer stärkere ordnungsrechtliche Einschränkungen der Bewirtschaftung land- und forstwirtschaftlicher Flächen, wie durch das geplante neue Waldgesetz, gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Produktion von Lebensmitteln und die nachhaltige Holznutzung in unseren Wäldern.

Wir stellen fest, dass politische Entscheidungen, wie jüngst im Bereich der Landwirtschaft, absehbar aber auch beim geplanten Waldgesetz, die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung der
Flächenbewirtschaftung unterschätzen und durch fehlenden Respekt und Misstrauen gegenüber den Bewirtschaftern im Ländlichen Raum geprägt sind. Fachlich oft nicht erforderlich oder begründbar werden bürokratische Hürden errichtet, werden öffentliche Gelder verwendet, um Flächen ohne angemessenen Mehrwert aus der Bewirtschaftung zu nehmen und wird die Produktion von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen immer
weiter erschwert.

Es droht eine zunehmende Verlagerung von Produktion und Verarbeitung in Länder und Regionen, in denen weniger nachhaltig und klimaschonend gearbeitet wird. Zum Schaden der heimischen Wirtschaft und letztlich der Versorgungssicherheit der Bevölkerung.

Forstwirtschaftliche Dienstleister sind wie viele Betriebe im Ländlichen Raum familiengeführte Unternehmen, die mit hoher fachlicher Kompetenz und Erfahrung, mit Hingabe und Verantwortung in und mit der Natur arbeiten.
Sie sind häufig nicht im Besitz land- und forstwirtschaftlicher Flächen, übernehmen aber den Großteil der Pflanz- und Waldpflegearbeiten und rund 80 % der Erntearbeiten von Holz aus unseren nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Deutschland.

Wir stehen Subventionen grundsätzlich skeptisch gegenüber, treten aber für eine wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft ein, die gemeinsam und zuerst mit den betroffenen Akteuren im Ländlichen Raum entwickelt wird. Für eine Land-, Forstwirtschaft und Jagd, die die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen, möglichst umfassend aber nachhaltig sicherstellt.

Deshalb rufen wir zur Solidarität mit den Menschen im Ländlichen Raum auf.

 

Diese Mitteilung finden Sie hier zum Download als PDF.

Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts sind nun auch für den Wald hilfreiche Programme in Frage gestellt. Es zeigt sich also erneut, wie wichtig es ist, den politischen Entscheidungsträgern mit Expertise zur Seite zu stehen, in Zusammenhängen zu denken und diese Denkprozesse auch zu Ende zu führen. Sonst gibt‘s eine Klatsche.

DFUV – Kompetenz aus der Forstwirtschaft.

Jetzt Mitglied werden!

Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu und und wir möchten uns auf diesem Wege bei all unseren Mitgliedern bedanken. Wir sagen Danke für Eure Unterstützung und das Vertrauen in uns und in unsere Arbeit. Wir wünschen allen Forstunternehmern und allen mit uns verbundenen Herstellern, Händlern und Unternehmen ein frohes Fest.

Und wer noch schnell Mitglied werden möchte, kann hier eine Beitrittserklärung anfordern.

DFUV – Deine forstliche Interessensvertretung.

Hast Du den Eindruck, dass die Forstwirtschaft gesellschaftlich und politisch akzeptiert und die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder auch in Zukunft uneingeschränkt möglich ist? Reichen Deine Kontakte in die Politik, um Deine Interessen in Land, Bund und EU wirksam zu vertreten? Wenn nicht, dann werde Mitglied, damit wir Deine Interessen gemeinsam vertreten können.

DFUV – leiste Dir eine Mitgliedschaft.

FORST & TECHNIK, Ausgabe August 2023, Seiten 40-42 | Verbandsarbeit | Oliver Gabriel | www.forstpraxis.de

Macht mit!

Dr. Martin Hemm ist im Deutschen Forstunternehmer-Verband (DFUV) einer jener Firmenvertreter, die sich besonders engagiert einbringen. Auf der letzten Sitzung hatte er eine Idee: Wir von der Forst & Technik könnten doch einmal die jungen Firmenvertreter fragen, warum sie den DFUV wichtig finden. Konkret schlug er ein gemeinsames Interview vor und einen Fototermin in Stockholm auf der Swedish Forestry Expo. Da konnten wir nicht Nein sagen. Hier fassen wir die Antworten zusammen.

Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, aber der Deutsche ForstunternehmerVerband (DFUV) setzt sich aus drei Säulen zusammen. Die wichtigste mit den meisten Mitgliedern bilden die Forstunternehmer selbst. Das ist logisch, schließlich vertritt der DFUV ihre Interessen – auf Bundesebene und darüber hinaus. Seit vielen Jahren unterstützen aber auch die Hersteller und Händler von Forstmaschinen den DFUV, ebenso die Forstmaschinenfinanzierer und -versicherer. Aktuell kommen 21 Firmen zusammen, manche wie Wahlers Forsttechnik oder Kopa Forstmaschinen sind schon seit der Gründung des DFUV dabei, andere wie Donauwald Forstmaschinen oder Hencon Forestry sind erst vor kurzer Zeit in den Verband eingetreten. Sie alle sind reguläre Mitglieder und nicht – wie man vermuten könnte – fördernde Mitglieder. Ihre Interessen sind so eng mit denen der Forst unternehmer verwoben, dass der DFUV vor geraumer Zeit beschlossen hat, sich offiziell DFUV – Netzwerk der Forstunternehmen & Forsttechnik zu nennen.

Unfassbar wichtig

Die Gründe für die Mitgliedschaft decken sich weitgehend. Martin Hemm, der Geschäftsführer der Firma Hermann & Hensel, schätzt das gute Netzwerk im DFUV. Nur er könne die Interessen der Branche bündeln und gemeinschaftlich vertreten. Eike Bachmann von der Firma Lease Force weist zusätzlich darauf hin, dass die Unternehmer nur mit einem starken Verband eine Chance hätten, ihr Interessen gegen die Landesforsten und die Großsäger durchzusetzen, oder sich zumindest Gehör zu verschaffen. Sie seien wegen ihrer meist geringen Größe das schwächste Glied in der Kette. Gerit Koch von Wahlers Forsttechnik hält die Interessenbündelung sogar für „unfassbar wichtig“.

Der gleichen Meinung ist Daniel Müller-Habbel von MHD-Forsttechnik, der die Interessensvertretungen durch den DFUV für wichtiger hält denn je, da der öffentliche, politische und ökonomische Druck in der Branche stetig steigt. Bernd Lachmann von der Firma Kopa Forstmaschinen bringt es wie folgt auf den Punkt: „Die Forstunternehmer müssen in der Politik wahrgenommen werden, und dies gelingt uns nicht als Einzelkämpfer. Wir haben es mit großen Organisationen im forstlichen und politischen Umfeld zu tun, daher müssen wir organisiert auftreten, um dem Einfluss der Interessengruppen und Umweltverbände auf den Wald entgegenzuwirken.“

Auf dem richtigen Weg

Über die Entwicklung des DFUV zeigen sich die Firmen zufrieden. Martin Hemm stellt fest, dass die Kombination aus hauptamtlichem Personal, das bei Veranstaltungen und in politischen Gremien präsent ist, und aus einer engagierten Vorstandschaft bei den Entscheidungsträgern in Gesellschaft, Verwaltung und Politik Eindruck macht. Das sagt auch Manuel Schreck im Namen der Firma Komatsu Forest, die vom Professionalisierungsschub in den letzten fünf Jahren begeistert ist. Eike Bachmann hat für das positive Bild auch einen Namen: „Seit Dr. Maurice Strunk Geschäftsführer ist, sind wir viel präsenter, verschaffen uns mehr Zugang zu Entscheidergremien und werden stärker wahrgenommen.

Dirk-Jan Winkelhorst von der Firma Hencon Forestry kann die Entwicklung dagegen noch nicht richtig beurteilen, weil sein Unternehmen erst seit Kurzem dabei ist. „Mein Bauch sagt mir, dass der DFUV noch ein bisschen auf der Suche nach dem richtigen Profil ist, aber das ist mehr ein Gefühl als wirklich fundiert.“ Nicolas Reichenbach von Waldburg Forstmaschinen Wolfegg (WFW) bescheinigt dem DFUV einerseits eine gute Performance. Andererseits bedauert er, dass seine Finanzierung Schwierigkeiten bereitet und es zu wenige Mitglieder gibt.

Wichtige Ergebnisse

Ein entscheidender Grund, einem Verband beizutreten, sind die Ergebnisse seiner Arbeit. Auch damit sind die Firmenvertreter zufrieden. Martin Hemm nennt zum Beispiel die MFK-Methode für Harvester, die der DFUV vor zwei Jahren zusammen mit der SVLFG erarbeitet hat. „Das haben viele unserer Kunden sehr begrüßt.“ Des Weiteren war der hartnäckige Einsatz um die weitere Zulassung der Forwarder als selbstfahrende Arbeitsmaschinen wichtig, die lange auf der Kippe stand und gravierende Folgen beim Einsatz dieser Maschinen gehabt hätte. Die Zulassungsfrage bei den Forwardern zählt auch für Manuel Schreck zu den Erfolgen der Verbandsarbeit. Er wertet darüber hinaus allein die stetige politische Netzwerkarbeit als Leistung. Außerdem die Mitarbeit bei der Waldzertifizierung sowie die Öffentlichkeitsarbeit pro Holzernte und Großmaschineneinsatz – zum Beispiel auf Messen oder bei Presseanfragen.

Kritischer ist wiederum Nicolas Reichenbach, der den Nutzen für den Unternehmer im Alltag als kaum spürbar bezeichnet. Aber das – so vermuten wir einfach mal – könnte auch Effekt einer wirksamen Verbandsarbeit sein. Schließlich „fühlen sich die Forstunternehmer am wohlsten, wenn Sie einfach und unbeschwert ihre Arbeit machen können“, wie Gerit Koch anmerkt. Bernd Lachmann würde die Erfolge ohnehin nicht auf ein einzelnes Thema reduzieren. Für ihn zählt die Summe der Aktivitäten. „Wir haben Kontakt zum forstlich-politischen Umfeld, sind vernetzt und damit erhalten wir früh Einblick in Entscheidungsprozesse und können uns rechtzeitig positionieren.“

Themen für morgen

Die ausführlichsten Antworten brachte die Frage, welchen Themen sich der DFUV in Zukunft besonders widmen müsste. Genannt haben die Firmen einzelne Projekte wie die Etablierung eines Ausbildungsberufs Forstmaschinentechniker (Eike Bachmann), die Erfassung des Forstmaschinenbestands in Deutschland (Martin Hemm) oder auch der Verhinderung weiterer Flächenstilllegungen (Bernd Lachmann). Für Manuel Schreck müssten zudem die öffentlichen Ausschreibungen weiterhin kritisch hinterfragt werden. Daniel Müller-Habbel präzisiert dies in Bezug auf Mindestlohn und Lohnkosten mit den Worten: „Im Jahr 2023 kann es nicht sein, dass Forstwirte noch mit einem Stundenlohn von 25 € in öffentlichen Ausschreibungen kalkuliert werden.“ Er macht auch das europäische Motorsägenzertifikat (ECC) zum Thema und bringt eine Meisterpflicht wie im Handwerk ins Spiel.
Die eigentliche Herausforderung sehen die Firmen aber darin, die Nutzung des nachhaltigen Rohstoffs und Energieträgers Holz zu verteidigen. Gerit Koch: „Wir müssen den Leuten außerhalb des Waldes zeigen, wo das Holz herkommt. Holz ist ein tolles Produkt, das alle haben wollen – aber, dass dafür Bäume geschlagen werden müssen, will keiner hören. Wir müssen zeigen, dass wir ein Teil der Lösung für eine gesunde Ökonomie in unserem Land sind.“

Gut aufgestellt?

Die Firmen sehen den DFUV für die genannten Aufgaben grundsätzlich „so gut aufgestellt wie selten zuvor“ (Martin Hemm). Für ihn spielt dabei die jüngst beschlossene Satzungsänderung eine große Rolle, die jetzt auch Direktmitgliedschaften im DFUV möglich macht. Mit der Geschäftsstelle in Göttingen, besonders mit dem sehr aktiven Maurice Strunk sieht sich Michael Keller von HSM aktuell sogar bestens vertreten. Manuel Schreck legt dennoch den Finger in die Wunde, indem er für den Moment eine „erste brauchbare Infrastruktur“ konstatiert und mit Maurice Strunk endlich den unabhängigen Geschäftsführer, den sich alle lange gewünscht haben. „Verglichen mit dem, was notwendig ist und verglichen mit anderen Verbänden aus dem Cluster benötigen wir aber deutlich mehr Personal, Geld und Schlagkraft, um den Verband wirklich auf Augenhöhe zu bringen.“

Alle Firmen wünschen sich darum, die professionelle Geschäftsführung zu sichern und ihm eine hauptamtliche Assistenz an die Seite zu stellen. Martin Hemm will außerdem die politische und gesellschaftliche Akzeptanz für eine nachhaltige Waldwirtschaft erhöhen. „Hierzu müssen strategische Partnerschaften mit Verbänden der gesamten Forst-Holz-Wertschöpfungskette ausgebaut werden. Was hält uns davon ab, mit Verbänden anderer Cluster zu kooperieren, z. B. mit der Chemie? Immerhin wird Holz immer mehr zum Rohstoff der Zukunft.“ Auch Bernd Lachmann sieht für den DFUV noch ein Stück Arbeit, damit er sich organisatorisch und finanziell langfristig sicher aufstellt. „Es braucht von uns allen noch mehr Engagement und besonders mehr Mitglieder.“

Nicolas Reichenbach bezeichnete in diesem Zusammenhang die jüngste Erhöhung der Mitgliedsbeiträge an den DFUV zwar als wichtig. Sie war in seinen Augen aber zu niedrig. Er bedauert, dass sich ein Landesverband dagegen sträubt, schließlich können die Firmen der Säule zwei und drei den Großteil des Geschäftsführergehalts nicht für alle Zeiten bezahlen. „Ein weiterer hauptamtlicher Mitarbeiter ist wichtig, und der Verband ist ohne die nötigen finanziellen Mittel ein zahnloser Tiger“, sagt er und: „Nein, der DFUV ist nicht optimal aufgestellt. Schon gar nicht, um die Unternehmer in den Bundesländern wirklich zu unterstützen.“

Aus all dem ergibt sich unterm Strich in aller Augen die Aufgabe, die Mitglieder basis in den Landesverbänden und damit im DFUV zu erhöhen. Martin Hemm würde bei den Forstunternehmern mit folgenden Worten für eine Mitgliedschaft werben: „Der Wald und somit auch die Forstunternehmer rücken immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Niemals zuvor war der gesellschaftliche und politische Druck auf unsere Branche so hoch. Wir müssen unsere Standpunkte mit Fachkompetenz kommunizieren, um unsere Zukunft mitzugestalten. Dies geht am besten mit der gebündelten Kraft eines Netzwerks – dem DFUV!“

Nur gemeinsam stark

Ähnlich argumentiert Manuel Schreck: „In Zeiten wie diesen mit Kalamitäten, politischen Unwägbarkeiten, niedrigen Preisen und einer Holzindustrie, die naturgemäß eher opportunistisch agiert, ist es notwendig, dass sich jedes einzelne Forst-unternehmen in Deutschland im Verband engagiert. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir in unserer kleinen Branche auf diesem Weg den Schulterschluss suchen.“

Eike Bachmann bringt das mit einem Satz auf den Punkt: „Wer sonst soll eure Interessen vertreten, wenn nicht ein Verband aus Eurer Mitte?“ Noch knackiger schafft es Daniel Müller-Habbel: „Nur gemeinsam sind wir stark – mach mit!“ Das sieht auch Bernd Lachmann so. Er räumt zwar ein, dass ein Forstunternehmen als Mitglied im DFUV kurzfristig nicht mehr Geld verdienen wird. Auf längere Sicht werde sich die Situation der Forstunternehmen dadurch aber verbessern. Für Nicolas Reichenbach ist klar: „Wenn Du in zehn Jahren noch vernünftig deine Arbeit machen willst, solltest Du heute 500 € im Jahr investieren. Unsere Branche steht im politischen Berlin nicht nur schwach da, sie existiert praktisch nicht. Das kann nur ein Bundesverband mit Schlagkraft, also mit Mitgliedern und Geldmitteln ändern. Wir müssen als Branche selbst über unsere Zukunft bestimmen und nicht andere!“

Das Schlusswort soll Dirk-Jan Winkelhorst von Hencon Forestry gehören: Er hält den DFUV und seine Landesverbände schon aus zwischenmenschlichen Gründen für unersetzlich: „Ich finde es einfach auch mal schön, beim DFUV unsere Mitbewerber zu treffen – ohne dass wir über das tägliche Geschäft reden, sondern darüber, wie wir die Branche voranbringen.“ Der kollegiale Austausch genießt im DFUV und seinen Landesverbänden aber schon immer einen hohen Stellenwert.

Veröffentlichung des Textes auf dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von:
Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH | www.dlv.de

 

Original-Artikel als PDF:

Presseartikel Verbandsarbeit – Interview in Forst und Technik, Ausgabe 08 / 2023

FORSTMASCHINEN-PROFI, Ausgabe August 2023, Seite 12 | Verbandsnachrichten | https://www.forstfachverlag.de/forstmaschinen-profi

DFUV: Beitragserhöhungen überwiegend beschlossen

(pb). Der DFUV hatte im Rahmen seiner Gesamtvorstandssitzung 2022 beschlossen, die Mittelabführungen aus den Landesverbänden deutlich zu erhöhen, damit die Interessenvertretung der forstlichen Dienstleistungsunternehmen, nach guten Erfolgen in den letzten Jahren, verstetigt und weiter ausgebaut werden kann. FORSTMASCHINEN-PROFI fragte nach dem aktuellen Stand.

Hintergrund der geplanten Beitragserhöhung ist die Erkenntnis, dass zunehmend Entscheidungen auf Bundesebene und auf Ebene der EU die Forstwirtschaft vor Ort beeinflussen und dabei immer wieder die Bewirtschaftung eingeschränkt oder erschwert wird.

Gleichzeitig musste man beim DFUV erkennen, dass die Interessen der forstlichen Dienstleister – bei aller guten Kooperation mit anderen Verbänden und Institutionen der Branche – am Ende nur dann zielgerichtet vertreten werden, wenn dies die Forstunternehmer selbst tun. Dies erfordert aber viel Zeit, damit die häufig parallel laufenden Prozesse auch aktiv begleitet werden können. In den vergangenen Monaten wurde beispielsweise parallel über die Bundeswaldstrategie, das Bundeswaldgesetz, die Biomassestrategie, das Programm Natürlicher Klimaschutz oder das Gebäudeenergiegesetz diskutiert. Auch auf Ebene der EU laufen entscheidende Prozesse. Hinzu kommen Arbeitsgruppen auf verschiedenen Ebenen, die sich mit Themen beschäftigen, die häufig ganz originär die Interessen der forstlichen Dienstleister und auch der weiteren mit dem DFUV verbundenen Unternehmen betreffen. Damit wird schnell klar, dass dem DFUV für eine dauerhaft erfolgreiche Arbeit bisher schlicht die personellen Kapazitäten fehlen und es gleichzeitig Sinn ergibt, diese auf Bundesebene beim DFUV zu bündeln. Nicht zuletzt soll damit auch die weiterhin wichtige Arbeit der Landesverbände unterstützt werden. Denn Forstwirtschaft in Deutschland ist trotz zunehmender Restriktionen von Bund und EU weiterhin auch föderal strukturiert. Der DFUV wäre damit ein zentraler Ansprechpartner für die Landesverbände, mit denen gemeinsam Themen identifiziert werden, die letztlich nahezu alle forstlichen Dienstleister und ihre Branche betreffen. Beispiele aus der Vergangenheit sind Zulassungsfragen bei den Rückezügen oder Fragestellungen, die zur rechtssicheren Umsetzung der MFK-Methode (motormanuelle Fällung mit Kranunterstützung) geführt haben.

Das Votum der Landesverbände, höhere Beiträge an den DFUV abzuführen, war eine konsequente, aber auch ambitionierte Entscheidung. Denn viele Landesverbände erhoben bisher selbst so geringe Mitgliedsbeiträge, die zusätzliche Mittelabführungen an den DFUV nicht erlaubt hätten. Es wurden also auch dort teilweise erhebliche Beitragserhöhungen notwendig, die erfahrungsgemäß zunächst zu Austritten führen können. Der DFUV-Geschäftsführer Dr. Maurice Strunk hat in den vergangenen Wochen und Monaten deshalb gezielt die Versammlungen der DFUV-Landesverbände besucht und das Erfordernis einer soliden Interessenvertretung deutlich gemacht. Dabei zeigte sich durchweg, dass es den forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen nicht an der Erkenntnis fehlt, wie wichtig eine starke Interessenvertretung ist.

„Auch wenn die Entscheidungen mit teilweise erheblichen Beitragserhöhungen verbunden waren, reden wir dabei in der Regel nicht über Beträge, mit denen Forstunternehmer nicht täglich umgehen“, so Strunk. Der Berufszweig der forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen sei geprägt durch solide aufgestellte und erfolgreich am Markt platzierte Familienbetriebe. Doch diese haben in der Regel nicht die Zeit, politische Beteiligungsprozesse selbst zu begleiten. Es mache deshalb auch Mut, mit welcher Geschlossenheit die Entscheidungen in den Ländern getroffen wurden und dass sich daraus resultierende Austritte
auf einzelne schmerzhafte, aber eben doch vergleichsweise wenige Einzelfälle beschränken. So haben die Landesverbände in Hessen, Brandenburg und Niedersachsen die neuen Beitragsabführungen an den DFUV in ihren Haushalt eingestellt. Gleichzeitig beschlossene Beitragserhöhungen sollen dafür sorgen, dass sie mit ihren Landeshaushalten weiterhin handlungsfähig bleiben. Auch der Verband in Sachsen-Anhalt steht konsequent zur stärkeren Unterstützung des DFUV, und auch im Bundesland NRW wurden entsprechende Beschlüsse einstimmig gefasst. Auch der Verband in Mecklenburg-Vorpommern folgt den beschlossenen höhen Abführungen an den Bundesverband und hat für das Beitragsjahr 2024 höhere Beiträge im Land beschlossen. Das Gleiche wurde in Bayern und in Rheinland-Pfalz beschieden. In einzelnen Bundesländern stehen Versammlungen noch aus – bisher haben aber alle Verbände, die in ihren Versammlungen Mitgliedervoten abhalten, das Konzept des DFUV meist einstimmig unterstützt. Für Maurice Strunk sind diese eindeutigen Voten hohe Motivation: „In unserer Branche herrscht weiterhin so viel Potential. Wir sind ein starker Berufsstand, der mehr Gehör in Politik und Gesellschaft verdient. Und bei allen Differenzen, die immer wieder zwischen einzelnen forstwirtschaftlichen Dienstleistern als Wettbewerber auftreten, sind diese kein Argument gegen die Unterstützung einer gemeinsamen Interessenvertretung, die sich primär den Rahmenbedingungen und gemeinsamen fachlichen Fragestellungen widmet.“

Der DFUV sei ein starkes Netzwerk aus Forstunternehmen, Forstmaschinen- und Forsttechnikanbietern und weiterer der Branche verbundener Unternehmen. Sein Potential schöpfe man aber noch nicht voll aus. Die Verbundenheit und Interessenvertretung innerhalb der Landesverbände stärker mit den Vorteilen des Netzwerkes auf Bundesebene zu verbinden, solle hierzu einen Beitrag leisten.

Direktmitgliedschaft im DFUV

„Die Mitglieder unserer Landesverbände werden deshalb nun auch direkt Mitglied im DFUV sein und mit dieser Mitgliedschaft ergänzend zu der in ihrem Landesverband nach außen auftreten können. Für diejenigen Unternehmen, die aufgrund ihrer nicht auf einzelne Bundesländer ausgerichteten Tätigkeitsschwerpunkte oder anderer Gründe keine Präferenz für den Beitritt in einen der DFUV-Landesverbände haben, bietet der DFUV nun aber auch die Möglichkeit einer Direktmitgliedschaft im Bundesverband“, berichtet Strunk. Eine beschlossene Satzungsänderung, die bereits zur Eintragung beim Registergericht vorgelegt wurde, mache auch dies nun möglich. Erste Anträge seien bereits eingegangen. Damit stelle sich der Berufsstand der forstlichen Dienstleistungsunternehmen noch besser auf, meint Maurice Strunk und bekräftigt: „Wir bekennen uns zu einer nachhaltigen und aktiven Waldbewirtschaftung. Die forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen sind hierfür eine der entscheidenden Berufszweige. Es gibt viele Verbände innerhalb des Clusters, aber der DFUV ist der einzige Berufsverband auf Bundesebene, der die Interessen dieses Berufszweigs gezielt und konsequent vertritt.“

Veröffentlichung des Textes auf dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von:
Forstfachverlag GmbH & Co. KG | https://www.forstfachverlag.de/

 

Original-Artikel als PDF:

DFUV-Presseartikel-Verbandsnachrichten-Forstmaschinenprofi-Forstfachverlag-Ausgabe-2023-08-Seite-12

Der DFUV gratuliert dem Forstbetrieb Weismann aus Breitenbrunn zum Gewinn des DEUTSCHEN WALDPREISES 2023 in der Kategorie Forstunternehmer.